Seit George T. Doran im Jahr 1981 die S.M.A.R.T.-Formel zur Zielsetzung veröffentlichte, wurde sie berühmt und wird heute im beruflichen und privaten Umfeld gern von Beratern eingesetzt. Das kannst Du Dir zunutze machen und ebenfalls lernen, wie Du Deine Ziele smart formulieren kannst. Doch diese Anleitung geht noch einen Schritt weiter: Wir entdecken, welches Ziel Du für Dich wählen solltest, warum Ziele smart zu formulieren nicht ausreicht und was Du tun kannst, damit Dein Ziel mit Leichtigkeit zur Wahrheit wird.

Warum Ziele smart formulieren nicht ausreicht

Du denkst jetzt bestimmt: „Lena, ich bin hier um zu lernen, wie ich Ziele smart formulieren kann, um endlich Erfolg zu haben. Und Du fängst gleich damit an, dass das nicht reicht?“ Ja, so ist es. Ich bin hier ganz ehrlich mit Dir: Die Art und Weise wie Du Dein Ziel formulierst ist sehr wichtig, damit es ein Erfolg wird. Aber: Formulierung ist nicht alles! Es gilt auch das richtige Ziel auszuwählen, es zu überprüfen und zu visualisieren. Wie Du das alles ganz einfach machst (inklusive smarter Formulierung) zeige ich Dir in dieser Anleitung.

Schritt 1: Wähle Dein Ziel

Der wichtigste Schritt beim Formulieren eines Ziels ist zugleich der schwierigste. Welches Ziel sollst Du wählen? Vielleicht hast Du schon eine ganz gute Vorstellung, woran Du arbeiten willst? Typische Ziele, die mir in meiner Tätigkeit als Coach begegnen sind zum Beispiel:

  • schlanker und fitter werden
  • Ich will nicht mehr rauchen.
  • ein Unternehmen aufbauen
  • Ich möchte mein Hobby zum Beruf machen.

Das alles sind gute Ausgangspunkte für eine Zielformulierung! Der Unterschied zwischen einem Traum und einem Ziel ist übrigens der Wille, ein Ziel anzugehen und Arbeit zu investieren. Hast Du einen Traum kann es sein, dass Du darauf wartest, dass er von alleine in Erfüllung geht, die Zeiten sich ändern oder jemand anderes etwas tut. Ertappt? Bist Du bereit, Kraft und Hirnschmalz in die Erfüllung eines Traums zu stecken? Ist es Dein Traum und nicht der von jemand anderen? Ist er für Dich wichtig genug, ihn anzugehen? DANN hast Du ein Ziel!

Falls Du Dir noch nicht sicher bist und mehr Hilfe dabei brauchst ein Ziel auszuwählen, empfehle ich Dir meinen kostenlosen Email-Kurs „Ziele setzen mit SCHMACKes!“, in dem Du ausführlicher lernen kannst, ein motivierendes und passendes Ziel zu setzen und zu erreichen. Zur Anmeldung geht’s hier lang.

Ziele smart formulieren

Unser Beispiel zur Illustration des Prozesses ist heute Katja. Sie hat in einer Dokumentation gesehen, wie erfüllend wandern und bergsteigen sein kann und entscheidet, das als Hobby auszuprobieren. Nach einigen Wanderungen zieht es sie auf einen größeren Berg. Sie bemerkt, dass sie selbst auf einen Gipfel klettern kann und beschließt, das zu tun. Am Anfang war es eine Idee, ein Traum der Menschen in der Dokumentation. Sie wollte auch oben sein, aber nicht selbst hochklettern. Doch jetzt ist sie fest entschossen! Den Gipfel zu besteigen ist Katjas Ziel für den kommenden Sommer.

Schritt 2: Formuliere Dein Ziel positiv, aktiv und im Präsens

Diese ersten Regeln zur Zielformulierung sind im Gegensatz zur S.M.A.R.T. Methode nicht wissenschaftlich bestätigt, aber ergeben psychologisch Sinn und werden von Beratern auf der ganzen Welt genutzt. Deshalb erfährst Du sie heute auch:

  1. Positiv
    Für die Visualisierung im Gehirn ist es hilfreicher, Ziele positiv zu formulieren. „Ich möchte schlanker werden“ ist also wirkungsvoller als „ich will nicht mehr so fett sein“. Warum? Im Gehirn entstehen Bilder unserer gedachten und gesprochenen Sprache. Motivierender zum Abnehmen ist es, sich selbst in „schlank“ anstatt „fett“ zu sehen. Das ist ein unterbewusster Prozess, den wir ausnutzen können.
  2. Aktiv
    Dass ein Ziel aktiv formulierst werden sollte hängt mit dem oben erwähnten Unterschied zwischen Träumen und Zielen zusammen. „Ich möchte befördert werden“ schließt eine unbekannte oder bekannte Person ein, die diese Beförderung ausspricht. Besser wäre beispielsweise „ich werde mir eine Beförderung erarbeiten“.
  3. Präsens (Gegenwart)
    Oft formulieren wir unsere Ziele automatisch im Futur, der Zukunftsform. Das regt aber wieder zum Abwarten an. Motivierender sind Ziele wie „ich arbeite an einer Beförderung“ oder „ich treibe täglich Sport, um 10 kg abzunehmen“.

Unser Beispiel Katja formuliert ihr Ziel also folgendermaßen: „Ich besteige den Gipfel der Zugspitze.“

Schritt 3: Gibt es ein Ziel hinter dem Ziel?

Hinter vielen Zielen, die wir uns setzen, steckt eigentlich etwas anderes. Nehmen wir uns also ein Beispiel an meiner 3-jährigen Tochter und fragen „Warum?“ bis wir nicht mehr weiterwissen und graben ein Stückchen tiefer.

Träfe Katja auf einen kleinen „Warum?“-Frager könnte das so aussehen:
„Ich besteige den Gipfel der Zugspitze.“
„Warum?“
„Ich liebe die Aussicht.“
„Warum?“
„Von da oben kann man total weit sehen.“
„Warum?“
„Von weiter oben kann man weiter sehen, weil nichts im Weg ist.“

Katja könnte jetzt klar werden, dass sie sich eigentlich nach Einsamkeit oder nach Überblick über ihr Leben sehnt. Oder sie stellt fest, dass sie es besonders entlohnend findet, etwas zu erreichen wofür sie hart arbeiten musste. Oder sie bemerkt, dass sie wirklich einfach nur auf diesen Berg klettern will! Wie ist das bei Deinem Ziel? Formuliere es gegebenenfalls um oder neu. Beachte dabei die Schritte bis hierher.

Schritt 4: Ziele smart formulieren (S.M.A.R.T.)

Jetzt kommen wir zum eigentlichen Kern der Sache: Die S.M.A.R.T. Methode. Die Buchstaben im Wort „smart“ (engl.: schlau) sind Abkürzungen für Eigenschaften, die ein Ziel haben sollte. Je nach Autor, Sprache und Umgebung sind diese Eigenschaften allerdings unterschiedlich beschrieben. Ich habe Dir die gängigsten Bedeutungen in Deutscher Sprache mal zusammengesucht:

  • S – spezifisch, strategisch
  • M – messbar, motivierend
  • A – akzeptiert, ausführbar
  • R – realistisch, relevant, ressourcenschonend
  • T – terminiert, testbar

Die für mich logischsten und weit verbreitetsten Bedeutungen habe ich fett markiert. Ein Ziel muss also spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert sein. Aber was heißt das nun?

Ziele smart formulieren
Katjas Beispielziel wird mithilfe der S.M.A.R.T. Methode auf seine Eigenschaften hin überprüft. Aber nicht nur auf die Formulierung kommt es an! Was noch wichtig ist, erfährst Du im Blogartikel.

Im Bild oben sind die Eigenschaften an Katjas Beispiel überprüft worden. Sie hat nochmal nachgedacht und festgestellt, dass sie sich selbst am Gipfelkreuz sieht, wenn sie den Aufstieg geschafft hat. Das Ziel ist spezifischer geworden: Katja möchte das Gipfelkreuz der Zugspitze berühren, nachdem sie hochgeklettert ist. Damit ist das Ziel auch gleich messbar, das Gipfelkreuz steht auf einer bestimmten Höhe. Akzeptiert ist ein Ziel dann, wenn es mit der Umwelt des Zielenden verträglich ist. Katjas Freunde finden ihre Unternehmung stark und erlaubt ist das Besteigen des Berges auch. Aus den vielen Berichten von Menschen, die vor ihr am Gipfelkreuz ankamen weiß Katja, dass es realistisch für sie ist, es ebenfalls zu schaffen. Sie ist außerdem jung und gesund und hat Erfahrung im Bergsteigen gesammelt. Für die Besteigung hat Katja eine Woche Urlaub im Sommer genommen, in der sie ihr Ziel erreichen will. Damit ist das Ziel auch terminiert, hat also einen Termin.

Katjas Ziel lautet nun: „Ich besteige in meiner Sommerurlaubswoche den Gipfel der Zugspitze und erreiche das Gipfelkreuz!“ Zeit, Dein Ziel smart zu formulieren. Übrigens lässt sich nicht jedes Ziel mit allen Eigenschaften ausstatten, aber Du solltest über alle nachdenken.

Schritt 5: Überprüfe Dein Ziel

Die S.M.A.R.T. – Methode ist eine Möglichkeit, ein Ziel zu überprüfen und umzuformulieren. Es gibt aber auch noch sehr wichtige andere Kriterien, die Dein Ziel erfüllen muss, um zum Erfolg zu führen.

Du solltest Dein Ziel visualisieren, um zu „testen“ wie es sich auf Dich, Deine Beziehungen und Deine Umwelt auswirkt. Wenn Du Dein Ziel geschafft hast, wo bist Du? Was machst Du genau? Welches Gefühl löst das in Dir aus? Was bedeutet dieser Erfolg für Dich? Was denken die anderen Menschen in Deinem Leben darüber? Wir verändert sich Deine Persönlichkeit und Dein Leben dadurch? Welchen Sinn hast Du damit erfüllt? Solche Visualisierungen sind sehr individuell und ein wichtiger Bestandteil des Coachings. Die Fragen oben kannst Du aber als Anregung für eine eigene Visualisierung nehmen, wenn Du willst.

Wenn Dein Ziel Dir ein schlechtes Gefühl gibt, Auswirkungen hat die Du nicht möchtest oder Risiken birgt die Du nicht eingehen willst, formuliere es unbedingt um oder suche ein anderes Ziel. Du wirst nur an Zielen, die Dir eine positivere Welt liefern arbeiten und dranbleiben. Aber wie?

Schritt 6: Loslegen und Dranbleiben

Jetzt geht es also los. Du stehst in den Startlöchern, willst sofort loslegen? Ja super! Überlege Dir als erstes zwei bis drei Schritte, die Du jetzt SOFORT machen kannst, um Deinem Ziel ein Stück näher zu kommen. Nutze die Motivation, die Dir die Visualisierung und Formulierung Deines Ziels gegeben hat direkt aus! Also lass diesen Artikel offen, leg los und komm dann zurück für den letzten kleinen Schritt zum Erfolg!

Erstmal Gratulation! Du hast die ersten Schritte auf dem Weg zu Deinem Ziel geschafft, die sind am schwierigsten. Nun heißt es „Dranbleiben!“ Es ist bei den meisten Zielen hilfreich, diese in Etappen oder Zwischenziele zu unterteilen und weitere Schritte zu formulieren. Auch hierbei gelten alle Regeln und Schritte dieses Artikels. Du hast nichts davon, wenn Dein supermotivierendes Ziel aus 3 schlecht formulierten blockierenden Unterzielen besteht! Nimm Dir hierfür also Zeit. Lege für alle Unterziele und Aufgaben Zeitlimits fest und Meilensteine, die Du feiern kannst.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinem Artikel die Zielsetzung näherbringen und zeigen, wie Du Ziele smart formulieren kannst. Danke, dass Du bis hierher so aufmerksam gelesen und mitgemacht hast. Noch viel mehr Strategien, Informationen und Tipps bekommst Du im kostenlosen Email-Kurs „Ziele setzen mit SCHMACKes!“ Falls Du Dich für Zielsetzung und Motivation interessierst, ist der Kurs genau das Richtige für Dich.

Da wir Menschen als soziale Wesen besonders motiviert sind, wenn wir unseren Weg und Erfolg mit anderen teilen, will ich Dir auch noch unsere Community ans Herz legen. Hier findest Du Gleichgesinnte, die mit Dir zusammen dem Erreichen Deines Ziels entgegenfiebern und erhältst wertvolles persönliches Feedback von mir als Coach, natürlich kostenlos!

Ziele smart formulieren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert