Eine Lebensplanung zu erstellen ist eine exzellente Möglichkeit sicherzustellen, dass Du ein bedeutungsvolles, glückliches und erfülltes Leben leben wirst. Wir Mädels haben im Durchschnitt seltener eine konkrete Lebensplanung, dabei ist gerade die Lebensplanung für Frauen besonders hilfreich. Warum, wie, wann und überhaupt erfährst Du heute!
Inhaltsverzeichnis
1. Was bringt mir eine Lebensplanung?
Das ist Katja. Nachdem sie die Schule beendet hat, suchte sie sich ein Studium aus, weil man das eben so macht. Sie schloss es gut ab und brauchte nur ein Jahr länger als geplant. Danach bewarb sie sich bei einigen Jobs, die interessant klangen. Weil man das eben so macht. Sie fand einen und dort geht sie nun jeden Tag hin, weil man das eben so macht. Ihr Job macht ihr Spaß, sie hat nette Kollegen. Doch wenn Katja nach Hause kommt merkt sie, dass sie nicht glücklich ist. Katja hat bisher keine ihrer großen Entscheidungen aus einem eigenen Antrieb heraus getroffen, sich nie gefragt wo sie im Leben landen möchte und mit wem sie ihr Leben verbringen will.
Deshalb lernt Katja jetzt eine Lebensplanung zu erstellen. Sie legt fest, was sie vom Leben möchte und kann nun gezielt darauf hinarbeiten. Begleitet wird sie dabei von einem Coach. Sie stellt in diesem Prozess fest, dass sie keine Kinder möchte, aber mit einem festen Partner zusammenleben. Außerdem möchte sie nicht so viele Stunden arbeiten, denn sie braucht das Geld nicht für ihren Lebensstil. Katja kann also ihre Arbeitszeit reduzieren und ihre Freizeit nutzen, um mehr Sport zu treiben, denn das wollte sie schon lange.
Wie Du siehst gibt es viele Vorteile einer Lebensplanung. Der größte ist wahrscheinlich die innere Ausrichtung. Wenn wir uns bewusst sind, wohin wir uns bewegen, können wir viel leichter wichtige Entscheidungen treffen. Wir durchdenken wichtige Fragen bevor sie aktuell sind und kommunizieren dadurch viel sicherer und offener, wenn es soweit ist. Außerdem nehmen wir Menschen eher Möglichkeiten wahr, wenn wir ausstrahlen dass wir sie wahrnehmen wollen. So wird jemand auf der Suche nach einem Job viel mehr Jobangebote bemerken als jemand, der gerade keinen sucht. Das nennt man auch „Gesetz der Anziehung“ (engl. law of attraction).
2. Wann ist der beste Zeitpunkt zum Lebensplanung erstellen?
Der beste Zeitpunkt eine Lebensplanung zu erstellen ist das junge Erwachsenenalter, also zwischen 20 und 30 Lebensjahren. Dann hat man schon eine gewisse Reife und Verantwortlichkeit erlangt, aber die meisten Wege stehen einem noch offen. Gerade bei der Lebensplanung für Frauen spielt die zeitlich begrenzte Fruchtbarkeit natürlich eine wichtige Rolle. Derzeit verschiebt sich allgemein der Zeitpunkt des Gründens einer Familie nach hinten, aber bei Frauen älter als 35-40 Jahre ist normalerweise die Fruchtbarkeit schon wieder abnehmend. Natürlich kann auch später noch eine Lebensplanung erfolgen. Ich würde sogar raten, mindestens alle 5 Lebensjahre eine zu erarbeiten. So kannst Du überprüfen, ob Du noch auf dem richtigen Kurs bist oder ob sich Deine Wünsche vielleicht geändert haben! Und auch spät im Leben kannst Du noch eine starke Veränderung anstreben und diese umsetzen. Es ist also nie zu spät!
3. Was macht die Lebensplanung für Frauen so besonders?
Immernoch ist der Frauenanteil unter Gründern und Führungskräften sehr gering. Kaum eine Frau (unter 1%) verdient mehr als 3500€ netto im Monat. Das durchschnittliche Einkommen von Frauen liegt weit unter dem der Männer (ca. 20% gender pay gap laut statistischem Bundesamt) und über 11% der Frauen in Deutschland haben gar kein eigenes Einkommen.
Gleichzeitig ergab eine berühmte Harvard-Studie, dass nur 1% der Absolventen sich Lebensziele setzen. Diese 1% sind aber im Leben weitaus erfolgreicher! Frauen setzen sich im Durchschnitt sogar noch seltener Lebensziele. Ob es nun daran liegt oder an einem veralteten Rollenbild: Wir Mädels sind im Durchschnitt weniger erfolgreich und auch zufrieden. Das müssen wir ändern!
Lasst uns eine Generation voller Frauen werden, die wissen was sie wollen und das auch selbstbewusst durchsetzen!
Lena Schmack
Lebensplanung für Frauen enthält die besonders spannende Frage nach der Familienplanung. Denn so viel wir auch nach Gleichberechtigung streben, am Ende sind wir diejenigen, deren Körper die enorme Leistung einer Schwangerschaft, Geburt und Rückbildung vollbringen muss. So sehr die Männer es auch wollen (meiner sagte, er würde es mir liebend gern beim 2. Kind abnehmen und es sei sehr ungerecht), es bleibt bei uns. Wenn Du natürlich ein Kind adoptierst oder eine/n biologisch weibliche/n Partner/in hast, dann ergeben sich vielzahlige Möglichkeiten! Redet darüber und werdet euch klar, was ihr in dieser Hinsicht wollt.
4. Was will ich vom Leben? (inkl. Übung 1)
Zu einer ganzheitlichen Lebensplanung gehören natürlich nicht nur die Familie und der Beruf, sondern alle Lebensbereiche:
- Familie und Freunde
- Gesundheit
- Arbeit und Bildung
- Liebe (romantisch)
- Finanzen
- Lebensraum/ort
- Selbstverwirklichung
- Religion
- Hobbies, Reisen, …
ÜBUNG 1: BRAINSTORM
Du kannst an dieser Stelle einfach mal alle Deine Träume aufschreiben. Entweder 5 pro Kategorie oder insgesamt 50. Das ist eine Menge! Befolge folgende Regeln für Deine Brainstorm-Übung:
Stelle Dir eine Uhr auf 5 bis 10 Minuten.
Schreibe ohne zu beurteilen alle Träume auf, die Dir einfallen. Es wird nicht bewertet oder gefiltert und es muss nicht realistisch sein!
Erlaubt sind alle Träume, die Dir einfallen! Am wichtigsten sind die, die Dir spontan ganz am Anfang in den Sinn kommen.
Schreib die Träume als Liste oder als Mindmap auf!
Wie fühlst Du Dich mit der Liste? Überfordert, angespornt oder klarer? Natürlich sind alle Gefühle gleichermaßen erlaubt, aber nimm Deine aufmerksam wahr. Falls Du möchtest, kannst Du Deine Lieblingsträume markieren oder solche, die Du Dir erfüllen willst im Leben.
5. Wie viel kostet mein Traumleben?
Ein sehr wichtiger Faktor, der bei der Lebensplanung für Frauen oft übersehen wird, ist das liebe Geld. Obwohl wir hier in Deutschland die Tradition haben, nicht über Geld zu reden (was ich ziemlichen Quatsch finde ehrlichgesagt), musst Du an dieser Stelle darüber mal nachdenken. Recherchiere ganz sachlich, was Dich Deine Träume kosten werden. Achte dabei sowohl auf Anschaffungskosten als auch den Unterhalt. So bringst Du ein Kind selbst zur Welt und es braucht am Anfang nicht viel, aber später wird es erheblich teurer. Ein Auto hingegen kostet einmal ziemlich viel und dann auch einiges an Unterhalt, genauso ein Haus oder eine Wohnung. Baust Du Dir selbst ein kleines Haus, das über Solaranlagen versorgt wird, investierst Du am Anfang und hast später geringe Instandhaltungskosten.
Du kannst hierbei so genau vorgehen, wie Du willst. Einigen reicht es, Größenordnungen abzuschätzen, andere wollen eine möglichst genaue Tabelle anlegen. Wichtig ist, dass Du am Ende eine Vorstellung davon hast, wie viel Dein Traumleben kostet. Beachte hierbei auch, welche Kleidung Du tragen willst, wo Du leben willst und wie Du Dich selbst oder Deine Familie verpflegen willst.
6. Welchen Beruf soll ich als Frau wählen?
Die obige finanzielle Überlegung hilft bei der Lebensplanung für Frauen, Berufsbilder zu erkunden. Wenn Du ein Jahreseinkommen kennst, das Du gerne erreichen möchtest, dann recherchiere nach Jobs, die Dir das einbringen! Oder überprüfe Deinen Berufswunsch dahingehend. Ich habe beispielsweise erst nach meinem Studium festgestellt, dass die Gehälter für Jobs mit meiner Ausbildung in Berlin viel geringer als in Süddeutschland sind. Trotzdem wollte ich gerne hierbleiben. Jetzt bin ich selbstständig und kann mit meinem Unternehmen mit ein bisschen Glück und viel Können recht frei nach oben hin skalieren, wie weit ich möchte. Als Angestellte ist das nicht immer möglich.
Wenn es Dir besonders wichtig ist, einen bestimmten Beruf zu wählen, plane den Rest Deines Lebens dementsprechend. Frage andere Frauen im gleichen Beruf nach Erfahrungen: Verträgt sich der Bereitschaftsdienst von Ärzten oder Hebammen mit dem Großziehen von Kindern? Muss ich auf ein großes Haus im Grünen verzichten, um meinen Traumjob auszuüben? Gehe zu Veranstaltungen der Berufsgruppe, die Dich interessiert, um Gleichgesinnte kennenzulernen oder zu einer Berufsberatung, wenn Du Dir unsicher bist. Auch ein Coaching kann hier sehr hilfreich sein und wird teilweise vom Arbeitsamt bezuschusst.
7. Was soll ich als nächstes tun? (inkl. Übung 2 und 3)
Formuliere aus Deinen Träumen erreichbare Ziele oder Zwischenziele. Überprüfe deren Formulierung sowie die Übereinstimmung mit Deinen persönlichen Werten und Visionen. Das kannst Du am besten in meinem kostenlosen Email-Kurs lernen, deshalb gehe ich darauf hier nicht näher ein.
Nach dem Festlegen von Lebenszielen sind viele zunächst völlig überfordert! Es sind so viele Träume zusammengekommen, die Du Dir erfüllen willst und Du weißt gar nicht wo Du anfangen sollst. Als kleine Hilfe kann Dir folgende Übung dienen:
ÜBUNG 2: EISENHOWER MATRIX
Sortiere Deine Träume oder Lebensziele in die Tabelle ein, die sich Eisenhower Matrix nennt. Dabei ordnest Du sie nach Wichtigkeit und Dringlichkeit. Wir tendieren dazu, die dringendsten Aufgaben zuerst zu erfüllen, aber die langfristig wirklich wichtigen Dinge übersehen wir. Deshalb empfehle ich gerne, bei der Kategorie „wichtig / nicht dringend“ anzufangen. Was in Deinem Leben wirklich wichtig ist, erfordert nämlich oft Aufmerksamkeit über eine lange Zeit hinweg. Willst Du später als Ärztin arbeiten, musst Du schon 10 Jahre vorher Deine Ausbildung beginnen. Träumst Du von einem Eigenheim lohnt es sich früh mit der Suche zu beginnen, Kapital anzusparen und die Preisentwicklung zu beobachten.
Diese Ziele solltest Du in kleinere Unterziele aufteilen, die früher erreichbar sind und mit Zielen kombinieren, die in der Tabelle bei „wichtig / dringend“ stehen. So erhältst Du Dir im Laufe Deines Lebens kleine Erfolge zum Feiern!
ÜBUNG 3: Lebensfahrplan
Schreibe Deine formulierten Ziele und Zwischenziele jetzt mit einem etwaigen Fälligkeitsdatum auf Karten oder Blätter. Lege sie der Reihe nach auf den Boden und stelle Dich nacheinander darauf. Diese Abfolge wird sich noch oft verschieben, aber sie gibt Dir ein Gefühl für den Fahrplan Deines Lebens.
Wie fühlst Du Dich damit? Zuversichtlich? Gestresst? Am motivierendsten wäre nun ein Gefühl der Bedeutung, der Freude aufs Leben und der Forderung ohne Überforderung. Teile Deine Zeitabschnitte so ein, dass DU Dich wohlfühlst, nicht so wie „man es machen sollte“ oder „wie lange es eben dauert“.
An dieser Stelle ist es wichtig, eine Nacht über Deine Lebensplanung zu schlafen. Lies die nächsten Fragen also noch in Ruhe durch, gehe heute abend schlafen und wiederhole Übung 3 morgen! Das wird Dir frische Ideen und Sichtweisen bringen. Für noch mehr frische Sichtweisen tausche Dich mit Freunden aus, macht die Übung gemeinsam oder stelle ein Foto Deiner Lebensplanung in unsere Facebookgruppe! So kann ich Dir auch persönliches Feedback geben, darauf freue ich mich schon. Wenn Du Deine Lebensplanung auf Instagram teilst, dann tagge mich @lenaschmack unbedingt und folge mir!
8. Warum muss die Lebensplanung für Frauen so flexibel sein und wie plane ich flexibel?
Eine flexible Lebensplanung für Frauen gibt Dir die Sicherheit dort anzukommen wo Du hinwillst, aber gleichzeitig kleine Umwege zu machen, wenn Dich eine Sehenswürdigkeit am Wegesrand besonders interessiert! Wenn Du allerdings dadurch ein anderes Ziel in Dein Navigationsgerät eingibst, verlierst Du die grobe Richtung aus den Augen und hangelst Dich nur von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit.
Im Klartext: Plane, evaluiere, verändere dein Leben lang. Frage Dich in regelmäßigen Abständen, ob Deine Ziele noch in Kohärenz mit Deinem Lebensweg stehen oder ob Du abgewichen bist. Vielleicht brauchst Du neue Ziele oder musst Deinen Zeitplan anpassen. Wie das geht, erkläre ich Dir jetzt.
Viele Planer enthalten Wochen-, Monats- oder Jahresreflexionen. Du schreibst auf, was besonders gut war und was Du verändern möchtest und setzt Dir Ziele für die nächste Woche, den nächsten Monat oder das neue Jahr. Was dabei jedoch oft vergessen wird, ist alles im Zusammenhang zu betrachten. Wenn Du immer nur die letzte und folgende Woche anschaust, hast Du quasi permanent eine Lupe vor den Augen. Du ordnest Dir alles im mikroskopischen Maßstab, aber das Gesamtbild schaust Du nie an. Ein fataler Fehler!
Immer, wenn Du Dir ein Ziel setzt oder eine Unternehmung planst, blicke auf Dein ganzes Leben. Zoome raus aus der Woche, dem Monat, dem Jahr und frage Dich: Passt das Ziel zu meiner Vision? Passt der Plan zeitlich? Wenn ja, tu es! Wenn nein, passe Deinen Zeitplan an oder Dein Ziel. Besonders bewährt haben sich hierfür Darstellungsmethoden mit einer hohen Flexibilität. Du kannst wie in Übung 3 Deine Abschnitte auf Zettel schreiben und bei Bedarf neu anordnen. Du kannst auch Klebezettel verwenden und schiebst sie hin und her. Alles was Dir hilft, Dein gesamtes Leben zu betrachten.
Wenn Du so flexibel vorgehst und Deine Vision jede Woche oder jeden Monat aufrischst, kannst Du Veränderungen selbstsicher angehen, ein erülltes Leben leben und auch mit Rückschlägen viel besser umgehen.
9. Wie gehe ich mit Krisen und Rückschlägen um?
Ist Deine Lebensplanung flexibel und ganzheitlich, dann können Krisen und Rückschläge wertvolle Abschnitte Deines Lebens werden. Prinzipiell ist es wichtig zu verstehen, was Du selbst beeinflussen kannst und was nicht. Bist Du im Studium durch eine Prüung gefallen? Das „hättest Du beeinflussen können“, kannst es aber im Nachinein nicht! Hast Du einen geliebten Menschen verloren? Du kannst nur damit umgehen lernen, nicht das Geschehene ändern. Bist Du sehr krank? Dann kannst Du nach Genesung streben und genau Dein Möglichstes tun, mehr aber leider nicht.
Der erste Schritt zur Bewältigung einer Krise ist Akzeptanz, dass dies jetzt gerade Deine Wirklichkeit ist. Das fühlt sich absolut schlecht an und wir Menschen vermeiden diesen Schmerz gerne. Aber er öffnet auch die Türen für Neues. Nur wenn Du akzeptierst, kannst Du dementsprechend handeln. Möglicherweise bewirkt Deine Krise etwas Positives in einem anderen Lebensbereich? Vielleicht kannst Du etwas daraus lernen?
Möglicherweise ändern sich dadurch wichtige Visionen und Ziele in Deiner Lebensplanung! Nutze die positiven Aspekte Deiner schlimmen Zeit als Ressourcen für Neues. Passe Deinen Lebensplan flexibel an und versuche, so viel wie möglich daraus zu lernen: bei der nächsten Prüfung lernst Du vieleicht besser oder wechselst in ein Fach das Dir besser gefällt, Du lernst mit Verlust umzugehen und wie stark Du alleine bist oder Du kannst anderen Betroffenen mit Deinem Erfahrungsbericht weiterhelfen. Am besten lässt sich so eine Krise mit Schreibübungen und anderen Techniken aus dem Coaching bewältigen!
10. Woher weiß ich, dass meine Lebensplanung gut ist?
Das ist ganz einfach! Frage Dich bei jedem Deiner Ziele in Deinem Lebensplan, ob es DEIN Ziel ist und was für einen Sinn es Dir gibt. Wenn Du beim Betrachten breit grinsen musst, dann machst Du alles richtig. Wenn Du ein Ziehen zum Ziel hin spürst, dann auch. Und wenn Dein Herz wild klopft, weil Du Dir erlaubst Deinen eigenen Weg zu gehen, dann kommst Du am Ende bei Dir an und meine Aufgabe ist erfüllt. Viel Spaß mit deinem Lebensplan!
Lena