veränderung im Leben

Hey Du!

Heute wird es erstmal persönlich, aber weiter unten geht es dann nur um Dich. Schonmal vielen Dank vorab, dass Du Dich auch für so ein offenes Thema interessierst. Ich bin ein bisschen aufgeregt, weil ich so sehr über mich persönlich schreibe und mich damit sehr verletzlich mache. Aber inzwischen vertraue ich Dir und meinen Lesern genug, um ein bisschen mehr von mir zu offenbaren.
Es soll heute um das Thema Veränderung im Leben gehen. Also um die richtig großen Veränderungen! Darum, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ich erhoffe mir für Dich, dass Du aus meiner Geschichte etwas mitnehmen kannst und dass die Übung am Ende Dir helfen kann, selbst über Veränderungen in Deinem Leben zu entscheiden.
Wir stellen heute die Frage:

Mut oder Wahnsinn?

Mein Leben war lange Zeit sehr vorherbestimmt. Ich habe eine Wissenschaft (Chemie) studiert, das dauerte 6 Jahre. Nachdem ich Balletttänzerin nicht werden konnte, entschied ich mich für Chemie, weil das mein Lieblingsfach war. So war ich schon immer: Genau halb kreativ, halb rational wissenschaftlich.
Ich wollte Wissenschaftlerin werden. Doch wann ist man Wissenschaftler? Nach dem Studium? Nein, da muss man promovieren. Nach dem Doktortitel? Nein, da muss man noch einen Post-Doc machen, am besten im Ausland. Mit jedem Schritt auf dem Weg rückte das Ziel weiter weg, bis ich irgendwann erkannte, dass am Ende fast nur der Professor auf mich wartete. Und Professorin wollte ich nicht sein. Der Job gefiel mir einfach nicht, das wusste ich. Ich wollte doch „nur“ Wissenschaftlerin werden. Aber deren Verträge sind alle befristet auf 1 Jahr höchstens, man arbeitet sehr viel und es ist ein ewiges Ränkespielchen. Ich wäre eine gute Wissenschaftlerin geworden. Ich liebe systematisches und transparentes Arbeiten, im Gegensatz zu den Meisten schreibe ich unheimlich gerne, ich bin kreativ, recherchiere gerne und finde viele neue Ideen und Lösungsansätze. Ich hatte eine Stelle für eine Doktorarbeit, die perfekt war. Gut bezahlt, total netter Chef, entspanntes Institut, interessantes Thema.

Aber jetzt kommt der Clou:
Wenn ich nicht ans Ende des Weges kommen will, brauche ich ihn auch nicht weiter gehen. Ich kann ihn entlanggehen und genießen so lange ich will. Aber wenn es so richtig steinig wird, überleg ich mir das lieber noch mal. Wenn ich irgendwann Kletterausrüstung brauche, muss mein WARUM so unheimlich stark sein, dass ich es durchziehe. Und das war es nicht.

Ich reevaluierte meine Lebensziele, heiratete und wurde schwanger. Schon in der Schwangerschaft war mein Grund, der Antrieb jeden Tag zum Institut zu fahren, einfach nicht groß genug. Ich war unmotiviert und ineffektiv, erkenne ich heute. Als ich dann zu Hause saß, meine kleine Mia schon um mich herumkrabbelte, wusste ich es: Ich will nicht mehr zurück und promovieren. Nur um den Doktortitel und den Hut zu bekommen?

Aber die Angst vor Veränderung war sofort da. Die Angst vorm Versagen auch. Vor der Meinung der anderen, der Familie und Freunde. Aber ich tat es. Ich kündigte in der Elternzeit und vieles wovor ich Angst hatte, trat auch ein. Einiges lief aber auch gut. Das Gespräch mit meinem Chef war aufregend, aber er war sehr verständnisvoll. Meine Mama war gar nicht dafür, das war sehr hart für mich. Mein Mann unterstützte mich. Den Gründungszuschuss bekam ich nicht, weil ich ja „als Lehrerin sofort vermittelbar wäre mit der Ausbildung“. Ich machte mich als Illustratorin selbstständig, stellte aber nach einiger Zeit fest, dass ich lieber mein ganz eigenes Ding mache, als für Kunden zu arbeiten.

Ich gründete „Kreativ mit SCHMACKes“ und erkannte meinen großen, geheimen Traum. Den, für den ich gerne jeden Tag zu Hause hart arbeite. Den, der mich antreibt. Ich will helfen, und zwar Dir! Ich brauche diese direkte Interaktion mit anderen Kreativen. Ich will Dich unterstützen, so gut ich kann. Und auch viele andere natürlich!

Im Nachinein kann ich Dir Folgendes sagen: Ich bin jetzt gerade so glücklich wie selten zuvor in meinem Leben. Die Selbstständigkeit ist voll mein Ding. Ich lebe tatsächlich mehr als ich arbeite. Meine Kollegen fehlen mir, aber wir sehen uns alle zwei Wochen. Viele waren neidisch, dass ich diesen Schritt gehe, meine Träume verfolge. Ich fühle mich manchmal schuldig, weil ich nicht so viel zum Familieneinkommen beitrage, aber der Blick in die Zukunft lässt mich erschaudern vor Freude und Aufregung!

Blick in die Zukunft

Willst Du auch mal den Blick in Deine Zukunft wagen? Diese Übung habe ich das erste Mal im Rahmen einer Online-Therapie (Selfapy, sehr zu empfehlen) ausprobiert während der Schwangerschaft und fand sie genial! Visualisierungen sind einfach toll, probier es mal aus. Lies Dir entweder den Text schrittweise durch und mach es gleich mit oder schau Dir mein Video dazu an!

  1. Setz Dich bequem hin und schließe die Augen bei jedem Schritt.
  2. Stell Dir Dich selbst vor, wenn es Dir so richtig gut geht. Deinen Idealzustand! Schau Dich genau an: Welchen Gesichtsausdruck hast Du? Wie ist Deine Körperhaltung? Was hast Du an? Wo bist Du und was tust Du?
  3. Stell Dir das gleiche noch einmal vor, aber in der Ich-Perspektive. Versetze Dich IN Deinen Idealzustand HINEIN. Betrachte Deine Umgebung, Deine Kleidung und Haltung erneut ganz in Ruhe. Suche in Deinem Inneren nach Gefühlen und Gedanken, die Du hast. Bewerte sie nicht.
  4. Wie hat sich das angefühlt? Kannst Du es nachspielen, wie ein Schauspiel oder Rollenspiel?
  5. Tu im Alltag einfach mal so, als wärst Du schon Dein ideales Selbst! Wie fühlt sich das an? Wie wirkt das auf andere?

Du merkst vielleicht, dass Dein Traum schon in dir schlummert? Was wäre Dein nächster Schritt, um noch öfter dieses Ideale Ich sein zu können für Dich? Schreib Deinen nächsten Schritt als Kommentar unter diesen Beitrag. Ich bin Life-Coach und kann Dir vielleicht helfen, ihn umzusetzen! Schreib gerne auch in Deinen Kommentar, wie Du Dich bei der Übung gefühlt hast!

Hättest Du an meiner Stelle gekündigt? Wärst Du den Schritt gegangen?

2 thoughts on “Die Promotion abbrechen und neu beginnen als Illustratorin: Wie ich erfolgreich eine Veränderung im Leben gemeistert habe

  1. Hi bin die Melike aus Bochum. Ich möchte seit Monaten meinen Job kündigen und eine Illustratorin werden, leider fehlt mir der Mut. Habe gedacht wenn ich Teilzeitarbeite und neben bei Illustratorin werde und aufbaue klappt es auch. Leider kriege ich das nicht hin. Ich auche verzweifelt nach einer Unterstützung ?
    Lg
    Melike

    1. Liebe Melike,
      Einen Job zu kündigen und etwas anderes anzufangen kann ganz schön doll Angst machen. Mir hilft es bei solchen Entscheidungen sehr, die neue Idee zu validieren. Zu recherchieren ob das klappen kann, was genau alles dazu gehört, wie mein Tag dann abläuft etc.
      Du kannst Dich nämlich nicht entscheiden, wenn Du nicht weißt wofür genau!
      Den Übergang kannst du zwischen sehr abruptem Kündigen und nur kurz am Wochenende daran arbeiten ganz frei gestalten.
      Schonmal über ein Coaching oder eine Gründungsberatung nachgedacht? Gerade wenn dir der Mut fehlt kann das Wunder wirken!
      Liebe Grüße Lena

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert